Alle Diäten und Ernährungskonzepte basieren alle auf einer Grundlage: Sie funktionieren, wird eine negative Energiebilanz erreicht. Wer weniger Kalorien isst (oder trinkt) als er verbraucht nimmt ab. Wenn es also so einfach ist, warum dann überhaupt noch mehr Worte über Diäten verlieren? Weil viele Faktoren dafür ursächlich sind, dass so viele sich mit dem Abnehmen schwer tun. Unser Körper ist eine komplexe Maschine, von unserer Psyche ganz zu schweigen. Bei all dieser Kompliziertheit ist es umso wichtiger, sich auf einfache Grundlagen zu besinnen: Energieerhaltungssatz und Energiebilanz. Elementare Prinzipien der Physik.


Energieerhaltungssatz: was rein kommt muss wieder raus – oder wird gespeichert

negative Energiebilanz

Der Energieerhaltungssatz besagt: Energie bleibt immer erhalten. Dieser oberste physikalische Grundsatz der Energieerhaltung kann aufs Universum wie auch unseren Körper angewendet werden. Energie geht niemals verloren, sie kann aber ihre Form ändern. Was bedeutet dieser Energieerhaltungssatz fürs Projekt Abnehmen? Kalorien lösen sich nicht in Luft auf. Niemals. Im Gegensatz, unsere Körpermaschine freut sich über viele schöne Nährstoffe und macht sich an die Arbeit, diese für sich zu nutzen. Nichts darf verloren gehen. Also werden die Makronährstoffe Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate verstoffwechselt und gespeichert. Im Idealfall nur vorläufig, um bald verbrannt zu werden. Dann wird Energie abgegeben, in Form von Wärme oder Bewegungsenergie. Doch wenn die temporären Speicher voll sind, und es wird immer mehr Energie nachgeliefert? Ab ins Lager damit. Schön Fettreserven aufbauen, es könnten ja mal schlechtere Zeiten kommen.

Energie kommt über den Mund in den Körper rein. Doch was geschieht dann mit ihr? Bei ausgeglichener Energiebilanz wird sie vollständig zum Betrieb der Körpermaschine benutzt. Der Energieerhaltungssatz befindet sich quasi im Gleichgewicht. Innere Organe, Gehirn, Muskeln, Körperwärme beschaffen sich ihre benötigte Energie bei Bedarf aus den Speichern, den temporären wie dauerhaften.

Statt Energie speichern besser Fettreserven aufbrauchen: negative Energiebilanz erreichen.

In Form von Nahrung nehmen wir Energie auf. Was auch immer gegessen wird, es enthält Energie in Form von Kohlenhydraten, Eiweißen und Fetten. In unterschiedlichem Verhältnis wie Konzentration. Diese Makronährstoffe sind es, welche uns am Leben und aufrecht erhalten. Man könnte nun Alkohol noch extra aufführen. Doch diese Energiequelle unterschlagen wir einfach mal, sortieren alkoholische Getränke pragmatischerweise zu den Kohlenhydraten ein.

Idealerweise entsprechen durch Ernährung zugeführten Kalorien dem täglichen Bedarf 1:1. Doch die gesellschaftliche Entwicklung eigentlich aller Industrieländer legt nahe, das dies bei immer wenigen Menschen immer weniger so ist. Übergewicht ist zur Norm geworden, seit Jahren wird unsere Gesellschaft immer pummeliger. Ein Indiz dafür, dass wir zu einer positiven Energiebilanz tendieren, mehr Energie aufnehmen als verbrauchen. Zum Ausgleich müssen wir aktiv werden, eine negative Energiebilanz herbeiführen. Also mehr Kalorien verbrauchen als zuführen, nehmen wir ab. Dies ist physikalisch gar nicht anders möglich.

Das mit dem Energieinput ist also klar, Zeit sich mit dem Energieoutput zu beschäftigen. Der Energieerhaltungssatz besagt ja, dass Energie nicht verloren gehen kann. Sie kann jedoch neue Formen annehmen, beispielsweise in Wärme umgewandelt werden. Hier kann man zwischen Grundumsatz und Leistungsumsatz unterscheiden. Gehirn, Verdauung, innere Organe inklusive Verdauung und Muskeln, vor allem aber auch den Körper auf Betriebstemperatur halten – all dies braucht Energie. eingesetzte Energie um den Körper am Leben zu erhalten wird als Grundumsatz bezeichnet. Ein Tag im Bett verbringen würde also diesem Grundumsatz entsprechen. Erst Aktivitäten wie ein Klo- oder Kühlschrankbesuch können zum Leistungsumsatz gezählt werden. Auch wenn diese Leistung durchaus übersichtlich erscheinen mag. Mal mit dem Hund für 1 Stunde Gassigehen, fünfzig Liegestützen machen, dies katapultiert den Leistungsumsatz in höhere Sphären. Um eine negative Energiebilanz zu erreichen könnte man also seinen Energieumsatz steigern. Vor allem beim Leistungsumsatz gibt es hier großen Spielraum. Tägliche Einheit Sport oder für Mord-Ist-Sport-Menschen vielleicht einfach mal Treppe statt Aufzug nehmen. Es gibt so viele Möglichkeiten um seinen Leistungsumsatz zu steigern, doch wie sieht es mit dem Grundumsatz aus? Ja, auch auf diesen haben wir Einfluss. Um Muskeln zu erhalten benötigt unser Organismus Energie. Umso mehr Muskeln, desto mehr Kalorien werden eingesetzt  – selbst wenn diese gerade überhaupt nicht aktiv sind. Muskeltraining kann also gleich zweierlei Effekte haben: eine negative Energiebilanz erreichen zu können indem während des Trainings Kalorien verbraucht werden. Gleichzeitig wird der grundliegende tägliche Kalorienbedarf erhöht.

Der Energieerhaltungssatz besagt, dass Energie niemals verloren geht. Was nicht verbrannt werden kann wird in Form von Körperfett gespeichert. Jetzt einfach nur eine negative Energiebilanz anstreben wäre ja wunderbar einfach zu erreichen indem wir einfach weniger Kalorien essen. Schonmal Kohlsuppendiät, FdH oder Ananasdiät probiert? Richtig, viele Diätansätze funktionieren – vielleicht für einige Tage oder sogar Wochen. Dann aber kommt der Jojo-Effekt.

Negative Energiebilanz und Gegenmaßnahmen unseres Körpers

Eine sehr negative Energiebilanz kann drastische Nebeneffekte haben, achtet man nicht darauf, welche Makronährstoffe (Eiweiß, Kohlenhydrate, Fett) man in welchem Verhältnis zu sich nimmt. Wer beispielsweise täglich nur 1.000 Kcal zu sich nimmt, bestehend aus Kohlenhydraten, dürfte recht schnell ein Problem bekommen. Denn er führt seinem Körper keine Proteine zu. Diese jedoch sind Baustoff unseres Organismus. Und ohne hin bauen wir ab, wortwörtlich. Muskelmasse reduziert sich, mit ihr unser tägliche Grundumsatz. Hinzu kommt, dass bei kontinuierlich negativer Energiebilanz auch der Stoffwechsel runtergefahren wird. Deshalb fühlen sich viele bei energiereduzierten Diäten oftmals schlapp. Unser Körper fährt quasi auf Sparflamme, wartet darauf seine Speicher wieder mal voll aufzufüllen ehe er seine Leistung wieder hochfährt. Achten wir also nicht auf eine ausgeglichene Energiebilanz schöpft er seine Möglichkeiten aus um diese zu erreichen. Was dem Wunsch Abzunehmen natürlich in die Quere kommt. Doch auch hier können wir aktiv werden, Gegenmaßnahmen treffen. Zum einen kommt es auf die Zusammensetzung an, welche Makronährstoffe (nicht oder weniger) konsumiert werden. Aber auch sportliche Aktivitäten halten den Stoffwechsel in Schwung.

Positiv bleiben: Energieerhaltungssatz hat seine Vorzüge

Evolution ist eine träge Sache. So dürfte es wohl noch einige Tausend Jahre andauern bis die Notwendigkeit, Fett für schlechte Zeiten zu speichern, ausgedient hat. In genetischer Hinsicht lebt die Menschheit noch in der Steinzeit. In dieser gab es Phasen mit Nahrungsmitteln im Überfluss und mit Knappheit. Über das Speichern von Körperfett konnten unsere Vorfahren Mangelzeiten durchstehen. Was unseren Vorfahren das Überleben gesichert hat erweist sich in heutiger Überflussgesellschaft als Fluch. Ach, wie schön wäre es, wenn überflüssige Energie einfach wieder ausgeschieden würde. Doch das wird nicht geschehen. Also müssen andere Wege gefunden werden um für eine negative Energiebilanz zu sorgen. Doch kann man es auch positiv betrachten: Ohne den Energieerhaltungssatz sowie die Fähigkeit Fettreserven anzulegen wären wir längst ausgestorben.

Vor dem Abnehmen: (negative) Energiebilanz berechnen

Leicht Übergewichtige, die sich in den letzten Jahren nur einige Kilos angefuttert haben sollten es nicht komplizierter machen als notwendig. Ihre Energiebilanz ist scheinbar nur geringfügig unausgeglichen. Etwas weniger essen, etwas mehr bewegen, und mit dem Abnehmen sollte es klappen.

Wer jedoch 20 oder 40 Kilos Fett zu viel auf den Hüften hat sollte etwas tiefer in diese Thematik eintauchen. Ihr Energieerhaltungssatz ist ihnen zum Verhängnis geworden, das Gespür für ausgeglichene Energiebilanz abhanden gekommen. Den Energiebedarf berechnen, ein erster Schritt bei der Frage, bei welcher Kalorienanzahl ich in die negative Energiebilanz rutsche. Nun gibt es zahlreiche Kalorienbedarfsrechner im Internet. Doch fast alle berechnen den Energiebedarf recht ungenau. Mit unserem Kalorienbedarfsrechner hingegen ist es gut möglich, seine Energiebilanz berechnen zu können.