Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel zum Thema Übersäuerung spiegelt meine persönliche Meinung sowie Erfahrung wieder. Ich bin Laie, kein Mediziner. Nachmachen auf eigene Gefahr.


Inwiefern eine Übersäuerung des Körpers Krankheiten bzw. Beschwerden verursachen kann, hierüber herrscht zwischen Naturheilkundlern und Medizinern eher Uneinigkeit. Dementsprechend auch darüber, ob man seinen Körper entsäuern muss / kann / sollte.

Teilweise auch einfach nur deshalb, weil es zu Missverständnissen kommt. Tatsächlich ist eine Übersäuerung des Blutes nicht möglich. Solch eine akute Azidose ist selten, wäre absolut lebensbedrohlich, ein Fall für die Notfallmedizin.

Wenn man davon spricht dass ein Körper übersäuert sein soll, dann dürfte hier vielmehr die Rede vom Säure-Basen-Haushalt sein, welcher sich nicht mehr im Gleichgewicht befindet. Die Säuren haben überhand genommen, und meist kommen erst nach Jahren von Übersäuerung Symptome zum Vorschein.

Diese Anzeichen für eine Übersäuerung des Körpers wiederum sind so vielfältig, dass man sie als ungreifbar bezeichnen könnte. Auch das stört so manch einen Schulmediziner. Tatsächlich werden von manchen Heilkundlern alle möglichen Symptome auf eine Körperübersäuerung zurückgeführt. Das muss jetzt nicht falsch sein, schaut man sich etwas genauer an, was ein unausgeglichener Säure-Basen-Haushalt für Folgen haben kann.

Wir haben hier eine Diskrepanz. Während der (durchschnittliche) Schulmediziner ein Symptom sieht und dieses punktgenau behandelt ohne dessen Ursache zu hinterfragen, führt der (geneigte) Naturheilkundler alle möglichen Symptome auf eine Übersäuerung zurück. Erzählt der Patient also beispielsweise etwas von seinem stressigen Beruf, von seinen 20 Zigaretten am Tag oder dem täglichen Fleischkonsum setzt bei so manch einem Heilpraktiker der „Ah Ja!“-Effekt ein, er ist sich recht schnell sicher die Ursache gefunden zu haben: ein übersäuerter Körper. Ähnliches gilt übrigens auch für geneigte Vertriebsmenschen für Nahrungsmittelergänzung.

Zwei Behandlungsphilosophien, welche nicht weiter auseinander liegen könnten. Trotzdem können beide Sinn machen. Bei akuten Schmerzen können passende Medikamente ein Geschenk des Himmels sein. Leider haben Ärzte nur selten die Zeit, sich näher mit dem Patienten zu befassen, auf Ursachen einzugehen. Hier hat der Heilpraktiker mehr Möglichkeiten, gehört es doch auch zu seiner Philosophie, mehr zu hinterfragen. Mit dem Ziel einer langfristigen Besserung. Und tatsächlich, eine Entsäuerung kann viele Beschwerden verschwinden lassen – ich habe es selbst erfahren dürfen. Oftmals ist die Übersäuerung Ursache für verschiedenste Beschwerden, Krankheiten, … Muss aber nicht sein. Herauszufinden, ob der eigene Körper übersäuert ist, ob eine Entsäuerungskur sowie ein Ausgleich des Säuren-Basen-Haushalts das eigene Wohlbefinden und die Gesundheit verbessern kann, dies könnte erstaunlich Ergebnisse zu Tage fördern.

Jetzt habe ich schon in der Einleitung recht weit ausgeholt. Und es wird nicht besser. Denn Ziel dieser Artikelserie ist, meinen Lesern das Thema Übersäuerung möglichst im Ganzen zu vermitteln. Damit es am Ende klare Antworten auf folgende Fragen geben kann:

  • Habe ich meinen Körper übersäuert?
  • Ist diese Übersäuerung vielleicht Ursache für meine Probleme?
  • Welche Maßnahme kann ich kurzfristig ergreifen um meinen Körper zu entsäuern?
  • Wie bekomme ich meinen Säure-Basen-Haushalt langfristig in den Griff?

Übersäuerung des Körpers, was ist das genau?

Ein PH-Wert von 7 ist neutral. Alles was darunter liegt ist sauer, alles was darüber liegt basisch. Verschiedene Teile unseres Organismus sind naturgemäß sauer, wie Dickdarm oder das Scheidenmilieu. Andere Bereiche sind basisch, wie das Blut oder der Dünndarm.

Der PH-Wert des Blutes liegt konstant bei 7,45. Hier kann bereits ein geringfügiger Abfall (weiter runter als 7,35 wäre schon sehr kritisch) zu erheblichen gesundheitlichen Problemen führen. Der Mediziner spricht hier von einer Azidose. Diese tritt eher selten auf, steht in direkter Verbindung mit einem ernsthaften medizinischen Problem / einer Erkrankung wie Diabetes oder einer unzureichenden Nierenfunktion. Unser Körper ist bestrebt, den PH-Wert des Blutes immer im Optimum zu halten, hat hierfür verschiedene Puffersubstanzen.

Wird von einer Übersäuerung im Körper gesprochen, ist also eher nicht übersäuertes Blut gemeint. Sondern vielmehr, dass sich im gesamten Organismus zu viele Säuren befinden – mehr, als unser Organismus anständig verarbeiten kann. Dies nicht nur gestern oder heute, sondern langfristig. Der Körper muss mit zu viel Säure im Körper zurecht kommen – was er zwar für kurze Zeit, jedoch nicht auf Dauer schaffen kann. Seine Mechanismen, welche Säure neutralisieren, außerdem aus dem Körper schleusen, arbeiten im Akkord, machen Überstunden, können ihre Arbeit dennoch nicht schaffen. Zu viele Säuren, zu wenige Basen, die Rechnung geht einfach nicht auf.

In unserem Körper finden sich doppelt so viele Basen wie Säuren. Doch sieht unsere Ernährung umgekehrt aus: es werden weitaus mehr säurebildende als basenbildende Nahrungsmittel aufgenommen. Nun muss unser Organismus die im Körper befindlichen Säuren neutralisieren – dazu benötigt er basische Mineralstoffe. Wenn er nun aber zu wenige Basen, aufgenommen über die Nahrung, vorfindet?

Nimmt er sie sich eben aus den körpereigenen Depots: Knochen, Muskeln, Zähnen usw. Muss er diesen Raubbau langfristig betreiben, weisen jene Körperteile Defizite aus, welche sichtbar werden als langfristige Symptome einer Übersäuerung: Wird beispielsweise ständig Calcium und Magnesium aus dem Haarboden abgezogen, kommt es zu einem dauerhaften Mangel, der sich in Haarausfall widerspiegeln kann.

Bei dieser Neutralisierung entstehen Salze (=Schlacken). Bei einem ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt können diese über Niere, Darm, Lunge und Haut aus dem menschlichen Organismus ausgeleitet werden. Bei einer Übersäuerung jedoch gibt es einfach zu viele dieser Schlacken. Was der Körper nicht ausleiten kann lagert er ein. In Gelenken, Blutgefäßen, Niere, Galle, Blase. Der erste Grundstein für ernsthafte gesundheitliche Probleme wie Bluthochdruck, Nierensteine oder Arthrose kann gelegt sein.


FAZIT: Übersäuerung hat gleich zwei Auswirkungen…

  1. Unser Körper zieht zur Neutralisierung der vielen Säuren, bei gleichzeitigem Mangel an basischen Mineralien, die körpereigenen Depots heran. Bei chronischer Übersäuerung werden diese Depots jedoch nicht wieder aufgefüllt, so kommt es zu einem Mangel.
  2. Unser Körper lagert Schlacken, welche nicht ausgelagert können, ein.

Übersäuerung einzelner Körperbereiche ist-nicht-gleich Körperübersäuerung

Eine Übersäuerung kann nicht auf nur einen Bereich des Körpers reduziert werden. Da Muskel-/ Magenübersäuerungen jedoch geläufig sind möchte ich diese kurz ansprechen, zumal sich durchaus Schnittmengen ergeben:

Übersäuerter Magen
Typische Symptome einer Magenübersäuerung sind saures Aufstoßen und Sodbrennen. Weil hier offensichtlich zu viel Säure im Spiel ist meinen viele, dass diese Symptome darauf hinweisen, dass dein Körper übersäuert wurde. Doch dem muss nicht so sein. Denn wenn der Magen zu viel Magensäure produziert kann dies verschiedene Ursachen haben. Zu hastiges, fettes Essen beispielsweise. Es können aber auch Ursachen vorliegen, die sich auch im nächsten Kapitel wiederfinden: Kaffee, Alkohol, Rauchen oder Stress. Wird also die Übersäuerung des Körpers angegangen, könnte sich auch die Magenübersäuerung erledigen – was natürlich auch umgekehrt gilt.

Muskelübersäuerung
Eine Übersäuerung der Muskulatur tritt bei Übertraining aus. Bodybuilder und Läufer kennen dieses meist schmerzhafte Problem, wenn sie ihre Grenzen ausloten, darüber hinaus gehen. Beschleunigt wird die Muskelübersäuerung durch eine zu geringe aufgenommene Menge an Wasser, Mineralien und Spurenelementen. Gerade bei einem schweißraubendem Training werden diese Stoffe über die Haut ausgeschieden, es kommt zu einer Unterversorgung. Dies führt zu einer generellen Übersäuerung des Körpers, dürfte jedoch kaum dazu führen, dass dieser chronisch übersäuert ist. Schließlich versucht der Sportler eine Muskelübersäuerung zu vermeiden, ist diese doch mit Leistungsabfall, oftmals auch mit Muskelschmerzen oder Muskelkrämpfen verbunden.

Übersäuerung  – Ursachen

Uebersaeuerung Ursachen

Es gibt viele Ursachen, welche zu einer Übersäuerung führen können. Oftmals kommen gleich mehrere zusammen: wer im Job stark viel Stress hat, achtet vielleicht nicht so sehr auf eine gesunde Ernährung und findet auch keine Zeit um Sport zu treiben, seinen Körper zu bewegen. Kommen dann vielleicht noch Umweltgifte hinzu haben wir fast das komplette Spektrum abgedeckt.

Bei einer Übersäuerung Ursachen auszumachen ist ähnlich schwammig wie Symptome eindeutig zuzuordnen. Es handelt sich in diesem Stadium um kaum mehr als eine Risikobewertung: Weisen Lebensstil, Ernährungsweise und körperliche Anzeichen auf einen übersäuerten Körper hin?

  1. Ernährung: werden zu viele säurebildende Lebensmittel aufgenommen kann ein Säure-Basen-Haushalt faktisch nicht im Gleichgewicht sein. Dazu zählen insbesondere: tierische Eiweiße (Ei, Fisch, Fleisch, Geflügel, Milch, Käse, Quark, Joghurt, Wurst), Kaffee und Schwarztee, Limonaden mit Zucker oder Süßstoffen, Alkohol, Zigaretten, Getreideprodukte aller Art (Nudeln, Brot, inkl. Vollkorn, Reis …), Haushaltszucker, gehärtete Fette, einige wenige Obst- und Gemüsesorten (Spargel, Nüsse, Erbsen, Rosenkohl, Mais), Essig, Senf.
    Nun möchte ich keineswegs sagen, dass diese Lebensmittel Tabu sind. Für einen ausgeglichenen Säuren-Basen-Haushalt sollten diese jedoch reduziert werden. Basenbildende Lebensmittel sollten den Großteil deiner Ernährung darstellen.
  2. Zu geringe Flüssigkeitszufuhr: Die Empfehlung, täglich mind. 1,5 bis 2 Liter Wasser zu trinken, macht gerade im Hinblick auf eine mögliche Übersäuerung Sinn. Über die Niere und somit auch den Urin werden viele Giftstoffe ausgeschieden. Also halten wir die Nierenfunktion immer schön am Laufen, indem wir viel Wasser trinken.
  3. Gifte: Toxine sind schwer auszumachen. Auch reagieren manche Menschen auf einige Gifte besonders sensibel, andere haben mit ihnen keine Probleme. Das klassische Beispiel ist Amalgam in Zahnfüllungen. Gifte können über Essen, Haut oder Atmung aufgenommen werden. Kohlendioxid im Stadtverkehr, Schimmelpilze im Schlafzimmer, …
  4. Stressfaktoren: Ständig gestresste Menschen gönnen sich und ihrem Körper keine Pause. Es fehlen die Zeiten zur Regeneration. Sie schlafen nachts unruhig, hasten durch den Tag.  Hinzu kommt, dass ausgewogener Ernährung, Sport und Auszeiten einfach keine Priorität eingeräumt wird. Ist der Mensch gestresst gilt dies auch für den Körper, so dass anhaltender Stress zu chronischer Übersäuerung führen kann. Wobei Stress nicht nur über einen durchterminierten Alltag zu definieren ist. Angstzustände, Zukunftsängste, anhaltender Ehekrach, Angst um den Job oder das Kind können ebenfalls zur Übersäuerung führen.
  5. Übertraining: Wer sportlich immer an seine Grenzen geht provoziert ebenfalls eine Übersäuerung des Körpers. Die Folge sind Einbußen der Leistungsfähigkeit. Anstatt noch mehr zu trainieren kann eine Trainingspause helfen um die Ursache für eine Übersäuerung zu beseitigen.
  6. Medikamente: Verschiedene Medikamente können eine vorhandene Übersäuerung noch verstärken, wenn deren Abbau Säure gebildet wird (z.B. ASS / Aspirin)
  7. Mangelnde Bewegung: Sitzen, stehen oder liegen wir viel läuft unser Körper auf Sparflamme. Deshalb ist bei körperlich wenig belastenden Tätigkeit ausgleichender Sport so wichtig. Mehr noch, es muss mehr Bewegung in den Alltag integriert werden. Fahrrad statt Auto, Treppe statt Aufzug, Kisten selber schleppen statt liefern lassen … Unser Körper ist ein Arbeitsgerät, das genutzt werden möchte. Nur dann laufen körperinterne Prozesse optimal ab, wie die Verdauung. Können Schlacken beispielsweise über Schweiß aus dem Körper geleitet werden.
  8. Gestörte Funktionen der für die Entsäuerung zuständigen Organe: Eine gestörte Darmfunktion kann zur Körperübersäuerung führen, weil dieses Organ nicht nur bei der Ausscheidung von Schlacken wichtig ist, sondern sogar noch zusätzliche Säuren entstehen können – gerade dann, wenn der Darm zu träge ist, es zur Gärung des halbverdauten Nahrung kommt. Ebenso können schlecht arbeitende Nieren ihrer Aufgabe nicht richtig nachkommen.
  9. Diät: Wir im Rahmen einer Diät Fett verbrannt entstehen Säuren, sogenannte Ketosäure. Insbesondere bei Diäten mit viel tierischem Eiweiß und zu wenig Obst + Gemüse besteht diese Gefahr. Das Problem: Ist ein Körper übersäuert, in Folge dessen verschlechtert sich sein Stoffwechsel, kommt das weitere Abnehmen ins Stocken. Eine mögliche Erklärung dafür, dass eine Diät für 1-2 Wochen super funktioniert, dann jedoch irgendwie nicht mehr.

Ist dein Körper übersäuert, spielt Ernährung eine große Rolle

Eine Übersäuerung ist zumeist auf eine falsche Ernährung zurückzuführen. Es werden zu viele säurebildende Mineralstoffe über die Nahrung aufgenommen. Zu diesen zählen Schwefel, Phosphor, Chlor und Jod. Bei ihrer Verstoffwechselung bilden sich Schwefelsäure, Salzsäure oder Phosphorsäure. Damit diese Säuren neutralisiert werden können, braucht unser Körper Basen, also basenbildende Mineralien wie Natrium, Kalium, Calcium, Magnesium und Eisen. Genauer gesagt benötigen wir mehr basische als saure Mineralien. In der Praxis ist das Verhältnis allerdings meist anders herum. Vor allem verarbeitete Lebensmittel, Fertigprodukte, eine zucker- und fleischhaltige Ernährungsweise, führen zu einer Übersäuerung.

Das soll jetzt nicht bedeuten, dass wir keine säurebildenden Mineralien mehr essen sollen. Nein, diese sind wichtig für unsere Gesundheit. Saure und basische Mineralstoffe arbeiten auch zusammen, so benötigen wir beispielsweise Calcium und Phosphor für den Aufbau von Zähnen und Muskeln. Aber eben im richtigen Verhältnis: doppelt so viel Calcium wie Phosphor, für einen ausgeglichen Säure-Basen-Haushalt.


Übersäuerung: Symptome

Anzeichen und langfristige Folgen einer Übersäuerung: vielfältig.

Ein übersäuerter Körper sagt uns leider nicht „Achtung, ich bin übersäuert“. Vielmehr kommen erste Symptome eher unterschwellig daher, sie können durchaus auch andere Ursachen haben. Man fühlt sich vielleicht energielos, müde, antriebslos. Hat Kopfschmerzen, eine Pilzinfektion oder eine Erkältung, die einfach nicht weggehen möchte. Auch Muskelschmerzen, Krämpfe oder Gelenkprobleme können auf eine Übersäuerung hinweisen. Hinzu kommen unreine Haut, brüchige Nägel, ausfallende oder dünne Haare.

Wenn also irgendwie alles Mögliche auf eine Übersäuerung hinweisen kann, woran soll ich es jetzt fest machen? Schlüsseln wir mögliche Anzeichen in verschiedene Bereiche auf: einmal, dass unser Körper viele Säuren loswerden muss. Außerdem, dass der Körper Basen aus einzelnen Körperbereichen abzieht um die vielen im Organismus befindlichen Säuren zu neutralisieren. Drittens werden Schlacken eingelagert.

  1. Körper entsäuert sich selbst – über alle möglichen Kanäle: Über Urin, Stuhlgang, Haut sowie Atmung entgiftet unser Körper auf natürliche Art. Bei einer Übersäuerung müssen zu viele Abfallprodukte ausgeschieden werden. Der Urin weist einen sauren PH-Wert auf, die Haut Unreinheiten. Auch Mundgeruch oder Dermatitis können auf eine Übersäuerung hinweisen.
  2. Basen werden aus dem Organismus abgezogen: Findet unser Körper nicht genügend Basen vor, beispielsweise weil wir zu wenige basische Lebensmittel zu uns nehmen, bedient er sich notgedrungen an körpereigenen Vorräten. Diese befinden sich in Knochen, Zähnen oder Haarboden. Werden diese Quellen über einen längeren Zeitraum angezapft, kommt es zu Mangelerscheinungen wie Haarausfall, brüchigen Fingernägeln.
  3. Schlacken werden eingelagert: Blutgefäße, Gelenke, Bindegewebe: Schlacken, die nicht ausgeleitet werden können, müssen eingelagert werden. Geschieht dies in den Blutgefäßen droht Bluthochdruck. In den Gelenken kann Arthrose eine mögliche Folge sein.
  4. Viren und Bakterien fühlen sich im übersäuerten Milieu pudelwohl, gedeihen ganz prächtig. Leichte Anfälligkeit für Infekte können daher ebenso Symptome einer Übersäuerung sein. Erkältung, Grippe, Entzündungen, Pilzinfektionen, …

So, nun hat hier wohl wirklich jeder mögliche Ursachen und Symptome gefunden, welche auf einen übersäuerten Körper hinweisen könnten. Wurde dein Verdacht, dass du übersäuert bist nun erhärtet sollte nun der nächste Schritt folgen: die mögliche Übersäuerung testen.


Übersäuerung testen: PH-Wert im Urin mit Teststreifen bestimmen

Übersäuerung des Körpers testen

Ob etwas sauer oder basisch ist lässt sich am PH-Wert ablesen. Das Problem: PH-Werte im Körper, also von Blut, Darm etc. kann man zu Hause nicht messen. Was jedoch ein guter Indikator für den Säure-Basen-Haushalt darstellt: der PH Wert von Urin. Über Niere und Harnsystem werden viele Giftstoffe / Schlacken ausgeleitet. Ist Urin übersäuert stellt dies also ein guter Anhaltspunkt dafür dar, dass der ganze Körper übersäuert ist. Möchte man seine Übersäuerung testen, findet dies also über eine Messung des PH-Werts im Urin statt. Eine günstige sowie einfache Methode, denn Urinsteststreifen gibt es für wenig Geld (Apotheke, Amazon).

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Normale PH-Werte im Körper kennen: Ausgeglichener Säuren-Basen-Haushalt

Ph-Wert im Blut liegt bei konstanten 7,45. Hier sind allenfalls leichte Schwankungen möglich, weiter runter als 7,35 dürfte dieser Wert jedoch nicht fallen, denn sonst wird die Übersäuerung des Blutes lebensbedrohlich. Unser Körper wirft alle möglichen Prozesse in die Waagschale um einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt des Blutes sicherzustellen. Ob man übersäuertes Blut hat, dies lässt sich nur beim Arzt messen.

Relevant ist also der PH-Wert von Urin. Dieser sollte durchschnittlich ausgeglichen sein, also bei 7 liegen. Wobei einige Quellen auch einen leicht sauren Wert von 6,5 als normal beziffern.

Übersäuerung mit Urinteststreifen bestimmen: Vorgehensweise

Einmalig einen Teststreifen in den Urin halten und wissen, ob man übersäuert ist? Erstaunlicherweise ist dies die Vorgehensweise von so manchen Ernährungsberatern und Heilpraktikern. Obwohl gerade diese es doch besser wissen müssten. Sie lassen ihre Patienten in ihrer Praxis den Urinwert bestimmen, mittels einer einmaligen Erhebung. Das ist totaler Quatsch.

Denn der PH-Wert des Urins hängt von verschiedenen Faktoren ab. Morgens ist er saurer als am Abend, nach einem stressigen Tag (mit viel Kaffee) oder intensiven Sporteinheit kann er ebenfalls saurer sein als normal. Auch bei einer akuten Erkältung oder nach einem Familienfest mit viel Alkohol und Kuchen ist nicht von einem temporären Säure-Basen-Haushalt auszugehen.

Um mittels Teststreifen Übersäuerung messen zu können bedarf es also mehrerer Proben über einen längeren Zeitraum hinweg um Mittelwerte zu bestimmen.

5 Tage lang jeden Urin messen, PH-Werte dokumentieren

Am Morgen darf der PH-Wert des Urins leicht sauer sein, er sollte aber nicht unter 6,0 liegen. Tagsüber sollte er sich bei einem ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt neutralisieren, also zwischen 6,5 – 7 liegen. Im weiteren Verlauf des Tages wird er dann immer basischer, am Abend sollte er dann leicht basisch sein, bei 7 oder darüber liegen.

Manche sagen, dass der Urin nur 5x am Tag gemessen werden sollte. Wir machen das bei jedem Klogang. Im Idealfall dokumentierst du gleichzeitig auch Zeiten: Wann du was gegessen bzw. getrunken hast, wann du auf dem Klo warst. So können Zusammenhänge zwischen Ernährung und Übersäuerung sichtbar werden.

Ist der PH-Wert im Urin eigentlich OK, wird er aber sehr sauer wenn ich beispielsweise eine Pizza esse? Dann reagiert mein Körper vielleicht extrem auf Teigwaren / Weißmehl.

Laboruntersuchungen testen auf Gifte, Dysbalancen

Gerade Heilpraktiker bieten weitere interessante Labortests an – beispielsweise auf Gifte, Nahrungsmittelunverträglichkeiten usw. Diese können einen weiteren stichhaltigen Anhaltspunkt dafür geben, ob eine Entsäuerung bzw. Entgiftung des Körpers eine sinnvolle Maßnahme sein kann.


Was tun bei Übersäuerung?

Liegt dein PH-Wert des Urins nun dauerhaft unter 6,5 bist du höchstwahrscheinlich übersäuert. Passen nun auch diverse Ursachen / Symptome zu dieser Eigendiagnose, sollte über Maßnahmen nachgedacht werden, die den Säuren-Basen-Haushalt wieder ins Lot bringen. Außerdem stellt sich die Frage, wie lange diese Übersäuerung des Körpers wohl schon besteht. Umso länger, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass dem Körper basische Mineralien entzogen wurden, sich Schlacken eingelagert haben.

  1. Entsäuerung: den Körper entschlacken, entgiften, entsäuern
  2. Auf basische Ernährung umstellen: für einen langfristig ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt
  3. Lebensstil anpassen (optional): Stressfaktoren, Umweltgifte etc. vermeiden

Um endgültig herauszufinden inwiefern mein Körper überhaupt übersäuert ist hilft es, diesen zu entsäuern.

Doch was kann ich aktiv gegen Übersäuerung tun? Dafür sorgen, dass der Körper möglichst wenig mit neuen Säuren zu tun hat. Ihm dafür jede Menge Basen zu kommen lassen. Ihm so die Möglichkeit geben die körpereigenen Basendepots wieder aufzufüllen. Außerdem werden neue Kapazitäten frei um bereits eingelagerte Schlacken / Salze aus dem Körper zu leiten.

Kurz-/ langfristige Mittel gegen Übersäuerung: den Körper entgiften, basisch ernähren

Den Körper entsäuern

Eine Entsäuerungskur / Entgiftungskur kann in Form von Basenfasten stattfinden. Hier darf man eigentlich nur basische Lebensmittel essen, säurebildende Nahrung soll komplett weggelassen werden. Obst und Gemüse sind bis auf wenige Ausnahmen alle erlaubt, viel Trinken ist wichtig: stilles Wasser und Kräutertees (kein Schwarztee oder Grüner Tee). So eine Basenkur sollte mindestens 1-2 Wochen andauern. Sie kommt ohne basische Ernährungsergänzung aus, wobei spezielle Produkte wie basischer Tee oder Basenmüsli natürlich hilfreich sein können.

Wer nicht ganz auf säurebildende Lebensmittel verzichten möchte oder kann sollte diese zumindest auf ein Minimum reduzieren um eine Entsäuerungskur einzuleiten. Gehen wir mal davon aus, dass Kaffee und/oder Zigaretten ein MUSS sind. Es wäre jetzt wohl recht utopisch anzunehmen, dass man es schafft, auf einen Schlag auf eine gesunde, komplett basische Ernährungsweise umzustellen, gleichzeitig auch Laster wie Kaffee oder Nikotin abschwören kann. Das ist in den meisten Fällen vermutlich zum Scheitern verurteilt. Also definieren wir Ausnahmen, planen diese fest ein. Um ein für die Körperentsäuerung notwendiges stark basisches Verhältnis zu erreichen arbeiten wir nun etwas stärker mit Basenprodukten.

Basenpulver, auch als Basentabletten erhältlich, kosten nicht die Welt. Können am Einfachsten im Rahmen einer Entsäuerung helfen einen relevanten Basenüberschuss zu erwirken. Hinzu spezielle Produkte gegen Übersäuerung, wie kommen Basisches Badesalz, Basentee.

Hilft Homöopathie bei Übersäuerung? Schüssler Salze

Beliebt unter Heilpraktikern ist es, bei Übersäuerung Schüssler Salze in Form von Zuckerkügelchen zu empfehlen. Ich persönlich halte davon nicht viel. Denn wie auch bei anderen homöopathischen Produkten sind diese sehr stark verdünnt. Sie sollen auf Zellebene bewirken. In einer Tablette sind also kaum nachweisbar Salze enthalten. Wer natürlich auf Homöophatie schwört kann auch im Rahmen seiner Entsäuerung mit Schüssler Salzen arbeiten. Ansonsten gibt es diese ja auch unverdünnt. Kalzium, Calium, Zink, Natrium usw. können ja eine durchaus sinnvolle Ergänzung sein. Persönliche Erfahrung habe ich damit nicht gemacht, weshalb ich auf dieses Thema auch nicht weiter eingehen kann/möchte.

Ist der Körper übersäuert Ernährung anpassen, Ursachen für chronische Übersäuerung langfristig beseitigen

Übersäuerung - Körper entsäuern

Mittels einer aktiven Entsäuerung des Körpers hat man nun den Soll-Zustand hergestellt: im Idealfall wurde der Organismus von Ablagerungen befreit, körpereigene Basendepots sind wieder aufgebaut, der Säure-Basen-Haushalt befindet sich wieder im Gleichgewicht. Eine Nachher-Überprüfung mit Urinteststreifen haben ebenfalls ein positives Ergebnis erbracht und Symptome der Übersäuerung sind teilweise oder gar gänzlich verschwunden. Es kommt natürlich darauf an, wie lange der Körper übersäuert war. Doch schon eine Besserung ist als Erfolg zu werten. Damit diese weiter anhält muss nun der Basenhaushalt weiter optimiert bleiben.

Eine Ernährungsumstellung ist hierbei meist unumgänglich. Oftmals hilft es bereits, einige säurebildende Nahrungsmittel vom Speiseplan zu streichen. Pizza, Burger, Alkohol oder Süßigkeiten sollten wieder zur Ausnahme werden. Generell gilt: einfach selbst testen, was zur Übersäuerung führt und was nicht. Manche Menschen vertragen bestimmte Lebensmittel einfach weniger gut. Mein Körper reagiert beispielsweise recht extrem auf Weißmehl: Brötchen oder Nudeln tun mir einfach nicht gut. Es hat einige Zeit gedauert, doch nun vermisse ich diese Lebensmittel nicht mehr wirklich auf meinem täglichen Speiseplan. Denn jedes Mal, wenn ich wieder mal ein Teller Spaghetti esse, werde ich daran erinnert warum ich dieses Nahrungsmittel generell meide. Manchmal gibt der Körper doch Bescheid – indem er etwas „zickig“ reagiert. Bei Pasta bei mir eben dadurch, dass er Wasser bunkert.